Bevor du eine Überwachungskamera fest an einem Ort montierst, gibt es einige Dinge, über die du dir im Voraus Gedanken machen solltest. Damit dir bei der Montage keine Fehler passieren, habe ich für dich die wichtigsten Punkte und Vorüberlegungen zusammengetragen.
Wenn du Kameras nach Funktionen filtern willst und dazu ausführliche Testberichte lesen möchtest, dann schau doch bei meinen Überwachungskamera-Testberichten vorbei.
Ort der Montage
Je nachdem, ob die Überwachungskamera im Innen- oder Außenbereich eingesetzt werden soll, müssen einige Faktoren berücksichtigt werden.
Überwachungskamera für den Außeneinsatz – Outdoor
Wer eine WLAN-Kamera im Außenbereich montieren möchte, der muss zuallererst einkalkulieren, dass es draußen kalt und warm wird. Außerdem regnet, hagelt und schneit es.
Nehmen wir hierzu als Beispiel die IMOU Ranger 2C (Test), welche ich vor kurzem ausgiebig unter die Lupe genommen haben. Sie hat eine Betriebstemperatur von 0 bis 40 Grad. Das Gehäuse ist nicht wetterfest. Diese Kamera ist nur für den Inneneinsatz geeignet und wir sollten Sie nicht im Außenbereich einsetzen, da es dort im Winter kälter als 0° wird und zudem regnet.
Bei Überwachungskameras, die für den Außeneinsatz konzipiert sind, gibt es andere Temperaturbereiche. Nehmen wir als Beispiel die EZVIZ BC1C(Test), bei welcher es sich um eine Überwachungskamera für den Außeneinsatz mit Akku handelt. Diese kann von -20° bis 50° betrieben werden und hat ein wetterfestes IP66-Gehäuse.
Überwachungskamera für den Inneneinsatz – Indoor
Im Innenbereich gibt es in der Regel keine Temperatur- oder Feuchtigkeitsprobleme. In einem normalen Raum kann beispielsweise jede beliebige Überwachungskamera montiert werden, auch ein Modell, dass für den Außeneinsatz konzipiert ist. Wer so eine Kamera jedoch an feuchteren Orten wie z. B. einem Schwimmbad montieren will, der sollte auch hier wieder die Feuchtigkeit bedenken und sicherheitshalber lieber zu einer Outdoor WLAN-Kamera greifen.
Position und optimale Positionierung
Damit ihr keine Probleme mit der Bildqualität oder dem zu überwachenden Bereich bekommt, gibt es auch hier einige Dinge zu beachten. Vor der Montage sollte zuerst einmal darauf geachtet werden, dass keine störenden Objekte im Weg sind. Das wäre z. B. eine Lampe, welche die Sicht blockiert.
Im Folgenden werde ich nun auf die Möglichkeiten der Montage eingehen. Welche Montagemöglichkeit für dich die richtige ist, hängt von deinem Einsatzzweck ab. Der blaue Pfeil in den Bildern zeigt immer die Position des Objektives an und der schwarze Pfeil zeigt den Rotationsradius des Objektives an.
Senkrechte Montage
Wenn du die Kamera in der normalen (nicht über Kopf) Position montierst, dann musst du darauf achten, dass die Neigung des Objektivs nach unten begrenzt ist. Das linke Bild oben zeigt diesen Radius an einem Beispiel (Beispiel A). Dieser Radius ist meist konstruktionsbedingt, denn würde man nach vorne unter 90° neigen, dann wäre der Sockel der Kamera im Weg. Im rechten Bild sehen wir die Montageplatte zur senkrechten Montage, normal oder Überkopf. Der Sockel wird festgeschraubt und die Überwachungskamera wird dann auf ihn gesteckt und eingerastet.
Montage mit Halterung
Im Bild sehen wir eine beispielhafte Wandhalterung. Solche Wandhalterungen sind oft im Lieferumfang enthalten. Die WLAN-Kamera wird hier mit einer Schraube auf der Halterung fixiert und die Halterung an die Wand geschraubt. Die Halterung selbst kann gekippt werden, wie es beispielhaft im Bild daneben zu sehen ist. Bei dieser Form der Montage ist die Rotationsachse (drehen nach links und rechts) verändert. Wenn du also eine motorisierte Überwachungskamera nach links oder rechts drehst, bewegt sich das Bild seitlich schräg. Ganz nach links drehen sorgt also für ein schräges Bild.
Überkopf Montage
Die Überkopfmontage mithilfe der Montageplatte sorgt dagegen für einen gewohnten Bildwinkel. Bei dieser Art der Montage musst du jedoch bedenken, dass sich nun oben/unten und links/rechts bei der Steuerung vertauscht. D. h. bei der Steuerung über den Motor wird der Pfeil nach oben, die Kamera eigentlich nach unten lenken. Außerdem steht das Bild auf dem Kopf.
Überwachungskameras haben genau dafür in der Regel eine Einstellung (meist in der App), mit der du das Bild und auch die Steuerung wieder umdrehen kannst, sodass sie wie gewohnt funktioniert.
Montage an Geländern
Was ich jetzt schon des Öfteren gemacht habe, ist Überwachungskameras mit einem festen Draht an einem Metallgeländer zu befestigen. Im zweiten Bild seht ihr das. Hier war das allerdings nur provisorisch. Für eine solide Befestigung empfehle ich einen stabilen Draht, der dann mehrfach um das Geländer gewickelt und zu Schluss gut verdreht wird. Ihr versteht das Konzept, da bin ich mir sicher.
Es gibt einige Kameras, welche über ein 3/8 Zollgewinde verfügen. Das ist das typische Gewinde, das du auch bei Fotoequipment vorfindest. Hier können wir Fotoklemmen zweckentfremden, um so Kameras an Balken und Geländern zu befestigen.
Es gibt diese Klemmen in klein, aber auch in groß und ultrastabil.
Außer Reichweite montieren!
Im Außenbereich sollte eine Kamera immer so montiert werden, dass sie nicht leicht erreichbar ist. Ansonsten könnte sie durch Dritte beschädigt oder einfach abgerissen oder mitgenommen werden.
Weitere Gedanken
Lichtverhältnisse
Wenn die Kamera im Freien montiert wird oder von innen in Richtung Fenster gerichtet wird, solltest du dir über den Lichteinfall durch die Sonne Gedanken machen. Am besten beobachtest du an einem Tag den Verlauf der Sonne, um zu wissen, wie ihr Verlauf in etwa ist. Dann sollte die Kamera so montiert werden, dass die Sonne möglichst wenig direkt von vorne auf die Kamera scheinen kann. Wenn die Sonne nämlich direkt in die Kamera strahlt, wird sich die Bildqualität verschlechtern oder das Bild sogar zu hell und unbrauchbar.
Kabel und Strom
Falls du die Überwachungskamera weiter weg vom Haus montieren willst, z. B. an der Gartenhütte, dann bedenke bitte, dass du dort einen Stromanschluss benötigt. Willst du dir das Kabelverlegen sparen, dann eignen sich Überwachungskameras mit Akku (Testberichte) für dich.
WLAN Reichweite
Ohne WLAN ist eine WLAN-Kamera natürlich nicht per WLAN erreichbar. Überprüfe also vor der Montage, ob an der Position, an der du die Kamera montieren willst, auch ausreichender WLAN-Empfang vorhanden ist.
Welche Orte eignen sich für die Montage?
Im Inneren eines Gebäudes eignet sich die Decke bzw. die Ecken an der Decke recht gut. Hier stört die Kamera nicht und von einer Ecke aus ist es oft möglich den ganzen Raum abzudecken (Bildausschnitt).
Außeneinsatz: Regen, Schnee und Nässe
Wer eine Überwachungskamera im Freien montiert, sollte sie am besten an einer geschützten Position montieren, und zwar so, dass sie von oben nach unten zeigt. Denn selbst wenn sie wetterfest ist, so wird Regen, der auf das Objektiv fällt, das Bild sehr unkenntlich machen. Schnee hingegen kann die Linse komplett blockieren, sodass es kein Bild mehr gibt.